Wohl dem, der auf dem eigenen Grundstück noch Platz zur Verfügung hat, dachte sich die Deidesheimer Bauherrenfamilie mit ihren drei Kindern.

Reserven ausnutzen. Das bestehende Wohngebäude war zu klein für den gemeinsamen Aufenthalt der fünfköpfigen Familie. Die Lösung brachte ein Anbau in Form eines langgestreckten Kubus, der zu etwa einem Drittel in die alte Scheune eintaucht. Neben einer Diele und einer offenen Wohnküche beherbergt der neu gewonnene Wohnraum auch noch ein Gästebad und einen kleinen Hauswirtschaftsraum.

Pläne entwerfen. Die freie Architektin Michaela Bundschuh-Vasallo erhielt den Zuschlag der Baufamilie für die Entwicklung des Konzepts zur Erweiterung des Wohnraums. Die Planerin setzte in ihrem Entwurf besondere Akzente durch einen barrierefreien Zugang zur neuen Wohnküche. Großflächige, bodentiefe Fenster lassen viel Licht hinein; Innen und Außen werden zu einer Einheit. Zwei Oberlichter im begrünten Flachdach bringt zusätzliche Helligkeit, da aufgrund der Grenzbebauung keine Fenster nach Westen möglich waren. Der Wunsch der Bauherren, den Erweiterungsbau mit dem Werkstoff Holz zu gestalten, brachte schließlich die Zusammenarbeit mit der Holzbau-Firma Wissing.

Raumklima regulieren. Die Erweiterung entspricht dem Niedrigenergiehaus-Standard EnEV - 30% und kommt ohne kontrollierte Be- und Entlüftung aus. Die Wände sind in Holzrahmenbauweise erstellt und mit Holzweichfaser gedämmt. Die natürlichen Materialien regulieren das Raumklima. Die neuen Wände tragen die sichtbaren Deckenbalken aus Konstruktionsvollholz auf einer Länge von circa 4,50m mit einer Dachneigung von 3 Grad.

Trotz beengter Platzverhältnisse entstand in kurzer Zeit ein neuer kommunikativer Wohnraum für die junge kreative Familie und brachte eine alte Scheune zu neuen Ehren.